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Stürmisch nach Irland

Am Nachmittag erreichten wir den Fährhafen von Fishguard im Norden der Grafschaft Pembrokeshire in Wales. Eigentlich wollten wir hier gemütlich noch eine Nacht verbringen bevor wir die Überfahrt nach Irland angehen. Allerdings war das Wetter so bescheiden, dass wir uns entschieden, die Nachfähre um 23:45 zu nehmen. Gerade den Buchungsprozess online abgeschlossen (rund 330 Gbp für den LKW und 2 Personen), gab es per Email den Hinweis, dass die Überfahrt sich 2-3 Stunden wegen eines Sturms auf der Irischen See verzögert. Die Ausläufer davon durften wir schon im Hafen erleben, Regen wie aus Eimern und Windböen, die unser 17 Tonnen Gefährt ganz schon zum Schaukeln brachten.

Check-in und Boarding war trotzdem ab 22 Uhr, wir haben also den Truck in der Fähre eingeparkt und sind schon mal an Bord gegangen.

Normalerweise dauert die Überfahrt rund 3 Stunden, daher hatten wir nicht über eine Kabine nachgedacht. Die Aufgrund des Sturms verspätete Ankunftszeit sollte so gegen 6 Uhr morgens sein. Also ab an die Rezeption, leider gab es keine verfügbaren Kabinen. Ob generell auf dieser Strecke aufgrund der normalerweise kurzen Überfahrt keine Kabine vergeben werden oder ob es aufgrund des Sturms war, blieb ein Geheimnis.

Also im Bordrestaurant gemütlich machen. Gegen 2 Uhr morgens ging es dann auch tatsächlich los. Aus dem Bordlautsprecher ertönte die Durchsage, dass der Sturm abgeflacht sei, allerdings solle man nach Möglichkeit nicht rumlaufen, außerdem seien alle Außendecks aus Sicherheitsgründen geschlossen. Na dann los……

Alle die schon mal mit einem kleinen Sportboot oder einem Segler bei Wellengang unterwegs waren, kennen das Gefühl, wenn man über den Wellenkamm springt und dann in das Wellental einschlägt, so hat es sich hier auch angefühlt, nur eben mit einer ziemlich großen Fähre und mit entsprechender Geräuschkulisse. Als rundherum einige Passagiere begannen rückwärts zu essen, erschien mir Augen zu und schlafen als die beste Idee 😉 

Gut durchgeschaukelt kamen wir morgens gegen 6 Uhr im Hafen von Rosslare an. Da Irland ja anders als England zur EU gehört, mussten wir durch den Zoll, was aber extrem schnell von statten ging.

Das Wetter hatte sich inzwischen beruhigt und eigentlich wollten wir direkt am Ausgang der Hafenanlage auf dem Parkplatz noch ein paar Stündchen schlafen, allerdings haben wir irgendwie die Abfahrt verpasst. Naja, wenige Kilometer außerhalb der Hafenanlage fanden wir einen guten Übernachtungsplatz –  Lady`s Island.

Am späten Vormittag machten wir uns auf, grobe Peilung Galway. Der etwa 250 Km entfernte Ort auf der Westseite der Insel soll unser Einstieg in den Wild Atlantic Way werden.

Ein Zwischenstopp im Waschsalon machte auch die vor 2 Tagen eingesauten MTB Klamotten wieder einsatzfähig.

Am späten Nachmittag hat sich das Wetter schlagartig (wie so oft) gedreht und wir haben einen schon fast kitschig schönen Stellplatz in der Nähe von dem kleinen Dorf Fiddown gefunden. Abends hatten wir ein paar Besucher aus dem Dorf, die uns mit guten Tipps für den weiteren Reiseverlauf versorgt haben.

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