Grenzbereich.eu

Vejers Strand bis Klitmøller

Von einem Traumstrand zum nächsten, wer einsame Strände und riesige Dünenlandschaften liebt ist, zumindest im Winter, in Dänemark gut aufgehoben.

Der nächste Anlaufpunkt für uns war der Strand von Vejers, nur etwa 35 Km nordwestlich von unserem letzten Übernachtungsplatz. Dort darf man auch wieder mit dem Auto einige Teile des Strands befahren. Der Strand und die dahinterliegende Dünenlandschaft sind wirklich fantastisch. Wir hatten auch einigermaßen Glück mit dem Wetter, so dass der dramatische Himmel das traumhafte Bild abgerundet hat.

Angrenzend befindet sich ein Militärübungsgebiet, mit wirklich coolen Wegen die offensichtlich mit schwerem Gerät befahren werden. Kreuz und quer durch die Dünen, ein traumhafter Offroad Spielplatz. Dieser erstreckt sich über eine unglaubliche Fläche ins Hinterland, Kilometer um Kilometer sind wir später auf unserem Weg weiter nach Norden, über eine Schotterpiste an diesem Gelände vorbeigefahren.

Vorher haben wir noch einen kurzen Abstecher nach Blåvand, vermutlich eines der Touristen Centren hier an der Westküste, gemacht. Eigentlich wollten wir hier bei dem angeblich besten Bäcker Dänemarks noch ein paar von unseren geliebten Zimtschnecken kaufen, leider war der Laden an dem Tag geschlossen.

Vorbei an dem riesigen Militärgebiet ging es für uns auf Schotterpisten und kleinen Straßen weiter nach Norden, da sich der Tag – beziehungsweise eher das Tageslicht dem Ende neigte, suchten wir uns einen Platz für die Nacht in Hvinde Sande.

Ich besorgte mir noch eine Schneehose im Outdoorladen und wir ließen den Tag danach bei einem leckeren Essen in einem lokalen Restaurant ausklingen.

Am nächsten Morgen haben direkt vor unserem Auto im Hafenbecken ein paar Robben gespielt, sehr cool!

Wir sind dann zum Frühstücken in eine nette Bäckerei direkt am Hafen gelaufen, mit Zimtschnecken beginnt der Tag einfach besser. Als wir den Laden verließen, hatte sich der Platz davor mit sicher 150 Menschen gefüllt, die meisten davon Kinder. Ungewöhnlich, da der Ort, wie auch die ganze Gegend sonst eher ausgestorben wirken. Ich fragte einen der Anwesenden nach dem Grund, er sagte es solle in Kürze ein Schiff mit Weihnachtsmännern anlegen. 😉 Cool, na dann warten wir auch mal. Und tatsächlich legte kurz darauf ein Schiff mit einem Großen und vielen kleinen Weihnachtsmännern an und schnappte die ganze Meute zu einem Rundgang durch den Ort…….. witzig.

Den Rundgang haben wir uns gespart und uns stattdessen auf den Weg zum Ringkobing-Skjern Leuchtturm gemacht. Ziemlich cooles Treppenhaus und die Aussicht war auch echt abgefahren. Irgendwie hat das etwas vom Auenland 😉

Den nächsten Übernachtungsplatz fanden wir am Graem Strand, irgendwo hinter den Dünen. Von der Spitze der Dünen konnte man in der Ferne ein Schiff sehen, dass eine riesige Sandfontäne auswirft sehen. Ein Schiff zur Sandvorspülung bzw Landgewinnung.  Wikipedia hat mir dann später erklärt, dass es sich um eine spezielle Art der Sandvorspülung dem sogenannten Regenbogen-Verfahren handelt. Ich hatte leider nur das Handy und keine richtige Kamera dabei, daher ist das Bild auf die Entfernung auch nicht so besonders, aber wen es interessiert der kann es ja bei Wikipedia nachlesen und ein besseres Bild anschauen. Es sah auf jeden Fall cool aus!

In Oddesund entdeckten wir direkt hinter der Brücke im Vorbeifahren ein paar Bunker und einen metallenen Turm.  Schnell umgedreht, zurück auf den Parkplatz und das ganze mal anschauen. In den beiden Bunkern war eine recht skurrile Kunstausstellung zu finden.

Der Turm beherbergte eine Art Heimatmuseum des Ortes. Alles nur so halb spannend bis auf die Beschreibung eines echt sonderbaren Einwanderers mit Namen AE Skawmand. Er tauchte 1910 mit einem rollbaren Schrank auf, den er im Dickicht nahe am Wasser aufstellte. Er wohnte fortan für viele Jahre in dem Schrank, zum Kochen und Wohnen stellte er ihn aufrecht hin und zum Schlafen legte er ihn flach auf den Boden. Für mich ist er der Erfinder des Tiny Houses.  Irgendwann als er älter wurde bauten ihm die Dorfbewohner einen kleinen Schuppen in den er dann umzog. Die Story hat mich sehr amüsiert 😉 Allein das war es schon wert anzuhalten.

Übernachtet haben wir dann im Hafen von Thisted, war nicht wirklich geplant, wir sind da einfach gestrandet an dem Tag.

Am nächsten Tag sind wir quer durch den Nationalpark Thy gefahren. Eine sehenswerte Landschaft aber keine besonderen Highlights. Frühstücksstopp haben wir an der Bunkeranlage von Klitmøller gemacht *warum muss ich eigentlich immer lachen bei dem Ortsnamen? *.

Die Bunkeranlage war Teil von Hitlers Atlantikwall, der sich über rund 2600 Km von Frankreich bis nach Norwegen erstreckte und mehr als 8000 Bunker umfasste. Ein unfassbares Projekt. Teilweise von gigantischem Ausmaß. Die meisten hier am Strand von Klitmøller *da ist es wieder 😉 * waren inzwischen vom Meer unterspült worden und in Schräglage geraten oder teilweise vom Sand zugeweht. Einige sind aber noch begehbar.

Ein paar besser erhaltene und viel größere Exemplare haben wir uns am nächsten Tag angeschaut, doch dazu später.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert