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Von Kalamata zum Elaia Beach

In diesem Abschnitt gibt es eigentlich nicht wirklich viel Neues, die Zeit bis zur Weihnachtspause haben wir irgendwie ein wenig als Urlaub vom Reisen genutzt, wir waren jedoch nicht unproduktiv, aber lest selbst:

Hier kurz hinter Kalamata erstreckte sich ein endlos langer, hübscher Sandstrand. In der Nebensaison werden hier Camper und Overlander wohl inoffiziell, offiziell geduldet 😉 und daher wird er auch rege genutzt. Wobei der Strand so lang ist, dass man immer ein Plätzchen für sich ganz alleine findet. Die meisten Peloponnes Reisenden verirren sich irgendwann mal nach Kalamata, was nur wenige Kilometer von diesem Strand entfernt liegt. Dort gibt es im Gegensatz zu den weiter im Süden liegenden Orten eine perfekte Infrastruktur, man kann im Grunde alles hier organisieren. Von Ersatzteilen über Werkstätten, bis zu medizinischer Hilfe in allen Bereichen auf internationalem Standard.

Aber wir wollten ja eigentlich nur hierhin, um unsere Freunde Janet und Robert nochmal zu treffen, bevor die beiden sich auf den Weg Richtung Heimat machten, um dann in ein paar Monaten die Fähre von Hamburg nach Halifax zu nehmen. Und, um dem angedrohten Regen und dem Sturm ein wenig zu entfliehen. Außerdem brauchten wir noch dringend eine vernünftige Transporttasche, um Herkules in ein paar Tagen auch in den Flieger Richtung Gibraltar mitnehmen zu können. Aus der Tasche, die wir bei dem Tierarzt in Tripoli gekauft hatten, hatte Schlubbsi Herkules schon beim ersten Eingewöhnungsversuch einen erfolgreichen Ausbruch unternommen. Mit einer am Flughafen oder im Flieger rumhüpfenden Katze würden wir sicher keine Pluspunkte sammeln.

Ein Flugticket und einen Pass hatten wir für ihn schon besorgt.

Der Flug von Athen über Barcelona nach Malaga kostet pro Person 102 Euro und für die Katze 110 Euro 😉 Oh Mann!!

Eine passende Tasche hatten wir in einem der 8!! Tierzubehör Geschäfte in Kalamata schnell gefunden. Die Stadt selbst fanden wir nicht besonders ansprechend, es gab ein paar nette Restaurants und Bars an der Promenade, aber ansonsten hat sie uns nicht in den Bann gezogen.

So verbrachten wir am Strand noch ein paar lustige Tage bei sehr wechselhaftem Wetter mit Robert und Janet. Außerdem lernten wir noch Christian und seine Frau Miriam kennen, die mit ihren beiden Kindern auch schon einige Zeit unterwegs sind, und durchaus in die Welt passen 😉

Da ja unsere nächste Tankfüllung auch bezahlt werden will, eröffneten wir unser neues mobiles Business – hier der bei Facebook veröffentlichte Werbetext :

„The mobile 6×6 Fitness Company“  😉

Zur Neueröffnung bieten wir einige Interessante Angebote für Neumitglieder:

Pay 3 get 1

3 Monate zahlen und nur einmal trainieren

Bring a friend – Angebot!

Bringe einen Freund und bleib selbst zuhause

Wellness Paket inklusive

Nach dem Training ist die Benutzung des Mittelmeers in eurer Mitgliedschaft inkludiert

Flexible Mitgliedschaftsmodelle

Wir sind sehr flexibel mit unseren Öffnungszeiten, wir öffnen wann wir wollen und ihr dürft auch nur mitmachen wenn wir wollen

In Zukunft wollen wir auch Crossfit Kurse anbieten, schwere LKW Reifen vorhanden, ihr könnt die dann einfach mal von vorne nach hinten wechseln (in der Mitgliedschaft enthalten)

Wir haben unterschiedliche Abo Modelle, je nach Anspruch im Angebot.

Einmalige Spontan Nutzung – kostenfrei

Wochentickets/Monats- und Jahresabos auf Anfrage (bei eigener Anreise) – den aktuellen Standort des Fitness-Studios könnt ihr jeweils hier bei Polarsteps sehen.

Mit diesen unwiderstehlichen Marketingideen, konnten wir auch schon sehr kurzfristig die ersten beiden neuen Mitglieder begrüßen. Team Zweizeller – Herzlich willkommen!!

Ach ja, meinen Rückstand bei Mexican Train konnte ich bei dem Revanche Spieleabend wieder ausgleichen 😉

So zurück zum ernst der Lage, im Grunde hatten wir alles an der Küste abgeklappert, was uns hier auf der Peloponnes interessiert hat. Für weitere Offroad – Abenteuer in den Bergen war uns das angedrohte Wetter zu schlecht. Und soviel Zeit hatten wir ja inzwischen auch nicht mehr, bis wir nach Athen zum Flughafen mussten, um die Weihnachtspause einzuläuten.

So entschieden wir uns, dem Rest der Wanderkommune zu folgen und die letzten Tage am Elaia Beach zu verbringen und dort mit gutem Internetempfang den nächsten Reiseabschnitt nach der Weihnachtspause zu planen.

Es waren nur rund 70 Kilometer bis dahin, da ich mit Max ja auch schon mal dort war, wusste ich ja was auf uns zukommt.

Nahe des klitzekleinen Ortes Elea oder Elaia gibt es einen Strand, hinter dem sich auf die Länge von rund 3 Km eine Art wilder Campingplatz gebildet hat. Auf dem Gelände wechseln sich bewaldete Flächen mit großen Freiflächen ab. Und alles ist nur von ein paar flachen Dünen vom Strand und dem dahinter liegenden Meer abgetrennt. Ein echt nettes Fleckchen Erde, auf dem viele, den ganzen Winter in ihrem Camper oder Van verbringen. Außerdem finden sich fast alle Overlander die im Süden Griechenlands unterwegs sind, irgendwann mal hier ein.

Eine lustige und bunt gemischte Ansammlung der unterschiedlichsten Menschen und Charakteren. Vom kompletten Aussteiger zum Camper der seine 3 Wochen Winterurlaub hier verbringt. Vom Vollhippie zum Luxus -Camping- Reisenden. Leute die seit 20 Jahren mit dem Fahrrad unterwegs sind und hier ihr Zelt für den Winter aufgeschlagen haben, zu Reisenden mit dicken Overland Trucks, die hier ein paar Tage Pause machen oder Infos von anderen Reisenden einholen bevor sie in neue große oder kleine Abenteuer starten. Es scheint, dass alle die von Europa auf dem Landweg Richtung Asien (Türkei) fahren, auf dem Hin- oder auf dem Rückweg hier einen Stopp einlegen. Wir haben Schriftsteller, selbsternannte Missionare, Erleuchtete und weniger helle 😉 getroffen. Youtuber, Influenzer und Lebenskünstler. Der größte Teil besteht aber einfach aus Menschen die gut in die Welt passen. Vor allem trifft man eben viele gleichgesinnte, die das ein oder andere Reiseziel auf der Welt schon abgehakt haben und ein paar gute Tipps dazu auf Lager hatten.

Außerdem waren unsere Freunde aus der Wanderkommune in Kalamata mitgekommen, so waren wir in bester Gesellschaft.

Nach ein paar Tagen tauchten quasi über Nacht auch Klaus und seine Frau Manu auf, die beiden hatten wir an dem Strand an dem wir Herkules gefunden haben, nahe Nafplio kennengelernt. Die beiden waren auch auf dem Weg Richtung Heimat, um die Weihnachtstage mit der Familie zu verbringen. Aber wir schafften es ihre Reisepläne, zumindest zeitweise, ziemlich durcheinander zu bringen 😉

Unsere nächste Etappe sollte und nämlich nach Saudi-Arabien und in den Oman führen.

Wir wollen relativ schnell durch die Türkei, durch den Iran, den kurzen Zipfel des Iraks nach Kuwait und von dort nach Saudi-Arabien und den Oman einreisen. Das scheint uns für die bevorstehende kalte Jahreszeit die beste Lösung zu sein. Große Teile der Türkei und des Iran machen um diese Jahreszeit wenig Sinn, da ist auch einfach Winter, und keiner von der angenehmen Sorte. Georgien macht im Winter auch keinen Bock, also bleibt und nur entweder der Süden der Türkei oder eben die von uns präferierte Lösung Saudi-Arabien und Oman, da sollt es warm genug sein. Also eigentlich ist es die perfekte Zeit zum bereisen, da es dort in den Sommermonaten viel zu heiß ist.

Klaus und Manu hätten sich um ein Haar spontan drangehängt, nach ein paar Tagen überlegen und planen stellten sie jedoch fest, dass es in dem Zeitraum für sie ein paar Dinge gab, die nur mit immensem Aufwand hätten verlegt werden können.

So gab es für uns einige Sachen zu erledigen und auch erst mal in Erfahrung zu bringen.

Welcher Weg funktioniert überhaupt aktuell aufgrund der Lage in Israel? Welche Visa brauchen wir? Wie lange dürfen wir wo bleiben? Wo bekommen wir am einfachsten und günstigsten ein Carnet de Passage her? Wo bekommen wir unterwegs neue Reifen (die sind nämlich innerhalb der nächsten 5000 Km auch irgendwie fällig)? Und noch viele weitere kleine Details bleiben zu klären. Aber auf die werde ich in einem separaten Artikel eingehen. Zumindest für das ein oder andere Problemchen haben wir nämlich eine recht gute Lösung gefunden, die sicher auch für andere, die ähnliches vorhaben, interessant sein dürften.

Regen, Sturm und tolles Wetter wechselten sich in der folgenden Zeit zu gleichen Teilen ab. Die guten Tage nutzten wir um mit den vielen netten Leuten, die sich hier aktuell tummelten. Die schlechteren Tage verbrachten wir mit Routenplanung, Visa und Carnet Besorgung. Zwischendrin immer mal wieder ein schöner Abend am Lagerfeuer mit netten Leuten.

Recht regelmäßig wurden wir auch als Abschleppdienst herbeigerufen, um eines der weniger geländegängigen Fahrzeuge aus misslicher Lage im Sand zu befreien, das gesamte Gelände ist stellenweise nämlich recht tückisch, da der Untergrund an manchen Stellen recht weichsandig ist.

Auch wenn es alles in allem war es eine recht kurzweilige Zeit hier war, viel länger hätten wir es auch nicht mehr gebraucht. So lange hatten wir noch nie auf dieser Tour an einem Ort verbracht.

Ich glaube wir sind fast 2 Wochen hier am Strand geblieben, bevor wir uns auf den Weg Richtung Athen gemacht haben, zu unserem Weihnachtspausen-Parkplatz für den Truck, ganz in der Nähe des Athener Flughafens. Hier darf er sich erst mal rund 3 Wochen ausruhen, bevor der nächste spannende Abschnitt beginnt. Wir werden solange mit den Kindern und der Familie Weihnachten feiern 😉