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Belgien – nicht nur ein Transit Land

Ich glaube ich bin bisher noch nie in Belgien von der Autobahn abgefahren 😉 Belgien war für mich immer nur ein Transit-Land.

Das wollte ich dieses Mal ändern, also rief ich meinen Freund Domien an, ein Belgier, der schon seit vielen Jahren in Spanien und Marokko lebt – er war einer der ersten den ich damals kennengelernt habe als ich nach Spanien gezogen bin. Einer der lustigsten und offensten Typen die ich kenne! Ich erzählte ihm, dass wir uns ein wenig Belgien anschauen wollen und fragte ihn ob er ein paar Tipps für uns hat. Er hatte nicht nur ein paar Tipps, er hat gleich das komplette Reiseprogramm mit passenden Stellplätzen aus dem Ärmel gezaubert. Er schickte mir gleich ein paar Telefonnummern mit der Ansage: fahr da vorbei, das sind coole Leute, die Leben auf einem Fort aus dem ersten Weltkrieg – ruf an und sag ihr seid Freunde von mir, dann passt das. Er würde uns ankündigen. Außerdem sollten wir uns noch Mechelen und Brügge anschauen. Passt, dann haben wir doch einen Plan.

Das Fort ist nur ein paar Kilometer von Mechelen entfernt. Ich habe bisher noch nie etwas Vergleichbares gesehen. Im Prinzip ist es eine Insel, komplett umgeben von Wasser, die Zufahrt ist nur über eine kleine Landbrücke möglich. Mehr oder weniger die gesamte Insel ist komplett untertunnelt und übersäht mit Bunkern, Mauern und ehemaligen militärischen Gebäuden – die sich die Natur im Laufe der Jahre mehr oder weniger zurückgeholt hat und es zu einem echten kleinen Naturparadies inmitten einer Ortschaft gemacht hat. Hier wohnen einige von Domiens Kumpels.

Gut verteilt auf dem Fort leben sie in Häusern und Hütten und es fühlt sich irgendwie an, als wäre man ein bisschen in einer anderen Welt. Ziemlich cool!! Guido nahm uns in Empfang und zeigte uns einen prima Platz um unseren Truck zu parken. Es ist jetzt euer Platz – fühlt euch wie zuhause und bleibt so lange ihr wollt.

Wir schauten uns ein wenig um, trafen noch den ein oder anderen Bewohner, quatschten ein bisschen. Wir luden irgendwann unseren Roller ab um nochmal schnell in die Stadt zu kommen und ein paar Einkäufe zu erledigen. Mechelen ist eine echt nette kleine Stadt, mit ein paar hübschen Ecken. Eigentlich wollten wir uns in einem der Restaurants gemütlich hinsetzen und Abend zu essen, beschlossen dann aber doch einfach im Fort selbst zu kochen. Zumal der Betreiber des libanesischen Restaurants, dass wir ausgesucht hatten nicht gerade eine Ausgeburt an Freundlichkeit war und zudem noch 28 Euro für eine Gemüse Tajine haben wollte. In Kombination hat das irgendwie nicht gepasst 😉

Am nächsten Morgen bin ich dann noch ein wenig durch die Ecken des Forts geschlichen, einfach spektakulär! Ich hätte schon eine Menge Ideen was man damit noch so alles machen könnte wenn es meins wäre 😉 Es müsste dafür aber ein wenig weiter im Süden des Kontinents stehen……..

Leider war es seit dem Morgen schon leicht am Regnen und da der Wetterbericht für die nächsten Tage nichts Gutes versprach, beschlossen wir diesen fantastischen Ort wieder zu verlassen obwohl es so gemütlich war, dass wir es schon noch ein paar Tage hätten aushalten können. Aber einem tollen Ort den ganzen Tag im Auto zu sitzen ist halt dann doch nicht so toll.

Wir fuhren bis Brügge, allerdings war hier die Parkplatzsuche nicht ganz so einfach. Zumal wir wegen des Wetters nicht ganz so weit weg von der Stadt parken wollten. Als wir endlich etwas gefunden hatten begann es wie aus Eimern zu regnen – Brügge fällt aus – um das Wetter auszusitzen ist unser Parkplatz bei weitem zu hässlich 😉

Der Tag war inzwischen sowieso schon fast zu Ende, so fuhren wir noch ein paar Kilometer in Richtung der französischen Grenze und parkten am Sportplatz eines kleinen Dorfes kurz vor der Grenze. In der Dorfkneipe konnten wir uns dann auch noch einen kleinen Eindruck von der Geschmacksvielfallt des belgischen Biers machen bevor es am nächsten Morgen weiter ging nach Frankreich…….

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