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Elafonisos

Um den „Zeigefinger“ Peloponnes für Erste abzuschließen, wollten wir zumindest noch die Insel Elafonisos fast ganz im Süden anschauen. Eine schöne Runde durch die Berge später, standen wir am Fähranleger. Direkt daneben gab es eigentlich einen tollen Strand und ein paar schöne Stellplätze in den Dünen dahinter. Allerdings war einfach alles unter Wasser, offensichtlich hatte es hier in den letzten Tagen auch das ein oder andere Unwetter gegeben. Wir parkten also ein paar Meter neben dem Fähranleger. Bei dem Betrieb hier unten definitiv zu ertragen 😉

Wir wollten die Insel mit dem Fahrrad erkunden, da sie recht klein ist und die Anzahl der möglichen Stellplätze recht überschaubar sein soll.

Die Fährüberfahrt dauerte nur wenige Minuten. Die Menge an Fährbooten, die auf der Insel im Hafen lagen, lässt vermuten, dass während der Saison, von der Ruhe und wirklichen Einsamkeit, die wir gerade erfuhren, nicht viel übrigbleibt. Es war wie ausgestorben. Ein paar Fischer saßen in der Taverne im Hafen und nahmen ihren Frühstücksdrink, ansonsten rührte sich quasi nichts. Voll schön! Wir drehten eine Runde durch den Hafen und das kleine Örtchen, und begannen die Insel gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden.

Was soll ich sagen…….. falls ich nochmal ein neues Domizil suchen sollte, ziehe ich hierher. Allerdings vermutlich nur im Winter 😉 Traumlandschaft, tolle Aussicht, hübsche Häuschen und die Strände am Südende – ein Knaller.

Ich kletterte noch auf die kleine Anhöhe am Ende der Landzunge, die den spektakulären Simos Strand in zwei Hälften teilt um ein paar Fotos zu machen. Judith machte es sich inzwischen am Strand gemütlich und suchte etwas Erfrischung in dem unglaublich klaren Wasser.

Nach ein paar Stunden beendeten wir unsere Inselrundfahrt wieder in dem kleinen Hafen, nahmen die Fähre und waren wenige Minuten später wieder direkt vor unserem Auto. Elafonisos – du bist toll!!!

15 Km weiter fanden wir an einem alten Wehr- oder Aussichtsturm einen Stellplatz für die Nacht. Die Zufahrt war etwas schlammig und erforderte wieder mal ein wenig Improvisationstalent um die eng gewachsenen Olivenbäume nicht zu schädigen, aber es hat sich gelohnt.

Da ich tatsächlich immer noch nicht wirklich fit war, und Judith mich gezwungen hat einen C-Test zu machen, der auch noch positiv ausfiel. Wollten wir eine ruhige Bucht suchen um die nächsten Tage zu verbringen und die verf…te Erkältung final loszuwerden. Hier das Ergebnis:

Nach ein paar Tagen erfolglosen Angelns, ausruhen und in der Sonne baden – war das mit der Erkältung weitestgehend Geschichte. Ich war wieder einigermaßen fit. Zumindest war ich die nervigen Kopfschmerzen los und musste mir nicht alle 3 Minuten die Nase putzen. Zeit weiterzuziehen. Den Zeigefinger der Peloponnes hatten wir soweit durch, zumindest hatten wir alles gesehen, was wir uns auf den Zettel geschrieben hatten. Wir wollten den Mittelfinger in Angriff nehmen. Beginnend mit dem Valtaki Beach, nahe Gythio. Ein Spot den vermutlich jeder Peloponnes Reisende einmal ansteuert um das Wrack der Dimitrios anzuschauen, dass inzwischen seit rund 40 Jahren dort am Strand vor sich hin rostet.

Ich konnte direkt vor Ort nicht wirklich etwas über das Schiff herausfinden, aber ich habe im Internet folgende Informationen dazu gefunden:

Am häufigsten wird behauptet, dass das Schiff zum Zigarettenschmuggel zwischen der Türkei und Italien genutzt wurde. Es wurde von den Hafenbehörden in Gythio beschlagnahmt, dann absichtlich freigelassen und schließlich an den Strand von Valtaki geschleppt, wo es in Brand gesetzt wurde, um Beweise für den Zigarettenschmuggel zu vernichten. Es gibt auch Gerüchte über ein Geisterschiff unbekannter Herkunft

Oder:

Ein Buch des ehemaligen Vizeadmirals der Hellenischen Küstenwache, Christos Ntounis, bietet jedoch eine detailliertere Geschichte. Demnach machte die Dimitrios am 4. Dezember 1980 einen Notstopp in Gythio, weil der Kapitän schwer erkrankt war. Nachdem das Schiff angelegt hatte, traten finanzielle Probleme mit der Crew auf, ebenso wie verschiedene Motorprobleme und Versicherungsfragen. Die Crew wurde entlassen, und die Bewachung des Schiffes wurde Georgios Daniil und Vasilis Parigoris übertragen. Im Juni 1981 wurde das Schiff für unsicher erklärt, weil es Schäden an den Anlegeseilen und eine Schlagseite aufgrund von eindringendem Wasser hatte. Die Hafenbehörden forderten, dass das Schiff aus Sicherheitsgründen außerhalb des Hafens verankert werden sollte, aber die Eigentümer reagierten erst im November 1981. Aufgrund schwerer Wetterbedingungen wurde das Schiff am 9. November 1981 etwa 3,7 Kilometer vom Hafen weggetrieben und vorübergehend verankert, bevor es schließlich am 23. Dezember 1981 am Strand von Valtaki strandete und dort aufgegeben wurde.

Sicher ist nur : es schaut irgendwie cool aus da am Strand 😉

Der Parkplatz am Strand, der in der Wintersaison gut von Overlandern frequentiert ist, gefiel uns aber so gar nicht. Zumal er auch zur Hälfte unter Wasser Stand und auch recht viel Betrieb herschte. Für die kommende Nacht war auch wieder Regen und Sturm angekündigt, so dass wir entschieden uns ein stilleres Örtchen zu suchen………

Den fanden wir auch, hinter einer kleinen Kirche, ein paar Kilometer hinter Gythio am Strand, windgeschützt und sehr ruhig.